
Igel päppeln
Was machen Päppler?
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Man nennt Personen, die kranke oder untergewichtige Igel übernehmen und weiterversorgen “Igelpäppler”.
Kranke oder verletzte Igel, die in einer Igelstation o.ä. erstversorgt wurden (Parasiten, Wunden etc. behandelt) und anschließend stabil sind, können dann vom Finder selbst oder von erfahrenen Igelpäpplern weiterversorgt werden.
Die Igel werden so lange gepflegt, eventuell noch mit Medikamenten versorgt und gefüttert, bis sie frei von Parasiten sind und ein Gewicht erreicht haben, mit dem sie gut in der Natur überleben können.
Die Igel sollen täglich gewogen sowie das Gewicht und die Medikamentengabe dokumentiert werden.
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Solange die Igel noch Medikamente bekommen, müssen sie, auch im Sommer, im Haus bei Zimmertemperatur untergebracht werden.
Im Winter wird ein beheizter oder warmer Raum mit min. 19°C benötigt.
Der Raum sollte Tageslichteinfall (ein Fenster) haben.
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Je nachdem wie das Ausgangsgewicht und der Zustand des Igels war, sind es im Schnitt ca. 3-5 Wochen, bis der Igel sein Winterschlafgewicht (von idealerweise 600-650g) erreicht hat. Dann darf er in ein Überwinterungsgehege ODER (falls es noch nicht zu spät im Jahr ist, die Temperaturen eher mild und er das Revier kennt) ggf. auch noch ausgewildert werden.
Kommt der Igel bereits entwurmt (von einem Igelprofi oder der Igelstation) zu dir, dauert es meist nur noch 2-3 Wochen, bis er reif für den Winterschlaf ist.
Ein gesunder, entwurmter Igel sollte ca. 100g pro Woche zunehmen.
Weitere Infos zum gesicherten Winterschlaf findest du unter Winterschlaf/Wintergehege. Was man für die Igelpflege alles braucht findest du unter Einkaufslisten übersichtlich zusammengefasst.
„Mit den grundlegenden Infos kann auch ein Laie einen Igel päppeln.“
Ein Igelprofi unterstützt dabei bei Fragen und Problemen.
Achtung Innenparasiten
>> Einen Igel bitte nicht einfach für ein paar Tage mit ins Haus nehmen- es muss zwingend zeitnah eine Kotuntersuchung/Entwurmung erfolgen, sonst droht ein schnelles Ableben! Ein paar Stunden- sind aber kein Problem / oder bis zur Übergabe an einen Igelprofi.
Unterbringung - was ist zu beachten?
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Ausbruchssichere Kunststoffboxen
(z.B. Samla von Ikea) ca. 60/80/45 haben sich bewährt. Sie sind leicht zu reinigen. Nagerkäfige sind ebenfalls zweckdienlich. Die Höhe der Kisten sollte minimal 40cm betragen, da Igel sehr gut klettern und sonst ausbrechen können. Kisten aus Karton eignen sich nur kurzfristig, da Igel das Material über Nacht durchbeißen könnten.
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Zeitungspapier und ein Häuschen
Der Boden der Box wird mit 2-3 Lagen Zeitungspapier ausgelegt. Zum Verkriechen brauchen die Igel entweder ein Häuschen, das mit zerknülltem Zeitungspapier oder alten Handtüchern gefüllt wird. Es eignen sich z.B. Kunststoffhäuschen für Meerschweinchen oder eine Kartonkiste mit einem 10x10cm Ausschnitt oder auch ein Kuschelsäckchen aus Stoff. Wenn Handtücher verwendet werden, dann bitte ohne Schlaufen!
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Jeden Tag reinigen und wiegen
Die Zeitungen werden täglich getauscht. Futter und Wasser müssen täglich erneuert werden. Am besten nutzt man hierfür Keramikschalen.
Regelmäßig wird über das Gewicht ein Gewichtsprotokoll als Dokumentation geführt, um bei ausbleibender Gewichtszunahme reagieren zu können.
Beispiele aus der Praxis







